🧠 Mindset: 

Einstellung gegenüber Arbeit + Klient*innen

Im Folgenden erfährst du, wie die Sicht auf deine Arbeit (1.)
und der Stil deiner Arbeit (2.) 
in verschiedene Modelle (professionell/unprofessionell) eingeteilt werden kann. Diese Modelle können dir dabei helfen deine Arbeitsweise zu reflektieren! 

(1.) Ineffektiv, aber Qualität des Angebots ist gut

+

(2.) Defizitorientiert, distanziert, keine Motivationsorientierung 

😡 Dominanzmodell


(1.) Effektiv und gute Qualität des Angebots

+

 (2.) Defizitorientiert, distanziert, keine Motivationsorientierung 

 🛎Servicemodell


(1.) Ineffektiv, aber Qualität des Angebots  ist gut

+

 (2.) Ressourcenorientiert, persönlich nah und motivationsorientiert

‍🔥 Aufopferungsmodell


 (1.) Ineffektiv, aber Qualität des Angebots  ist gut

+

 (2.) Ressourcenorientiert, persönlich nah und motivationsorientiert

🤝 Passungsmodell


Mehr Informationen zu den einzelnen Modellen findest du unten: 

⬇️ 

😡 Dominanzmodell – unprofessionell


  • Defizitorientiertes Klient*innen-Bild, bei den Klient*innen sind kaum positive Entwicklungen möglich
  • Keine Motivationsorientierung
  • Einschätzung des Angebotes als qualitativ gut, jedoch wirkungslos
  • Ursachen für Wirkungslosigkeit des Angebots liegen gemäß Sozialarbeiter*innen bei den Klient*innen
  • Dominanz der Fachkräfte in Form von expertokratischen Eingriffen, Machtausübung als Selbstzweck
  • Klient*innen als Objekte von wenig partizipationsorientierten Interventionen, keine Zustimmung und Einsicht durch diese
  • Stark asymmetrische Beziehung, Fremdbestimmung, hohes Maß an Kontrolle
  • Undifferenzierte Ziele
  • Keine Reflexion von Methoden und Machtposition - Keine Berücksichtigung belastender Lebensumstände der Klient*innen

 🛎Servicemodell – semiprofessionell


  • Blasses, defizitorientiertes oder distanziertes Klient*innen-Bild
  • Kaum Förderung von Eigenverantwortung und Motivation (wird vorausgesetzt)
  • Kaum Bemühen um persönliche Entwicklung der Klient*innen
  • Einschätzung des Angebots als qualitativ gut und wirksam - Engagement bezieht sich schwerpunktmäßig auf die Sicherung des Dienstleistungsangebotes
  • Kompetente Auswahl und Vermittlung von Dienstleistungen an das Klientel ohne Befähigung zur Nutzung der Angebote
  • Keine Reflexion von Nutzungsbarrieren oder ob Angebot und Bedarf „passen“ - Tiefer Stellenwert von Beziehungsarbeit; Sachlichkeit - Kaum Reflexion der Machtposition, Kontrollaufgaben und Wirksamkeit

🔥 Aufopferungsmodell – unprofessionell


  • Ressourcenorientiertes Klient*innen-Bild - Versuche diese zu motivieren
  • Einschätzung des Angebotes als qualitativ gut, jedoch wirkungslos
  • Prozesse von Vertrauensbildung
  • Umgang mit Klient*innen wird als Bereicherung erlebt
  • Reflexion der Lebenssituationen der Klient*innen
  • Selbstausbeutung wegen überhöhten Zielen, fehlenden Prioritäten, hohem Engagement und Versuch Versagen des Hilfesystems zu kompensieren


Führt auf lange Dauer zu einem Burnout 

oder Wechsel zum Dominanzmodell!

🤝 Passungsmodell – professionell


  • Ressourcenorientiertes Klient*innen-Bild, Entdeckung und Aktivierung von Fähigkeiten, z.T. positive Umdeutung
  • Bemühen um Motivierung der Klient*innen
  • Überzeugung von Qualität und Wirksamkeit des eigenen Angebots ohne Leugnung von Schwierigkeiten und Unsicherheiten
  • Partizpationsorientierte Beziehungsgestaltung, Versuch Vertrauen herzustellen
  • Individuumsspezifische Passung von Problemlagen und Problembearbeitungsmöglichkeiten wird hergestellt
  • Reflexive Ausgestaltung der Intervention - Interventionsplanung als kommunikativer und beziehungsabhängiger Prozess
  • Förderung von Eigenverantwortung/Selbstbestimmung
  • Situationsbezogene Erklärungen für Schwierigkeiten
  • Aufgreifen von Wünschen, Bedürfnissen und Interessen der Klient*innen
  • Mehrperspektivische Reflexion, Kenntnis der subjektiven Perspektive der Klient*in
  • Bemühen die Asymmetrie in der Beziehung zum Klientel zu reduzieren und gemeinsam getragene Lösungen finden

Quelle:  Heiner (2007, 407)