Meine Erfahrungen als Schulbegleitung 

Was mache ich?

Ich darf seit August 2021 ein 7 jähriges Kind in der 1. Klasse begleiten. Ich helfe meinem Schützling in Situationen, die ihn überfordern, z.B. wenn es Klärungsbedarf gibt. Da er Probleme im Umgang mit seinen Gefühlen hat, muss ich beruhigend auf ihn einwirken, aber gleichzeitig auch konsequent sein. Ich helfe ihm auch im Unterricht, sich selbst zu organisieren und da mein Schützling sehr leistungsorientiert ist und dies auch öfters in einen Konkurrenzkampf ausartet, muss er oft
gebremst werden, bzw. müssen ihm Grenzen aufgezeigt werden. Dies hat auch zur Folge, dass Partner- oder Gruppenarbeit schwierig für ihn sind. Hier übernehme ich die Moderation und lenke ihn so, dass sowohl er, als auch die anderen beteiligten Kinder zum Zuge kommen. Kinder mit einer Beeinträchtigung, sei es körperlich oder psychisch, werden oft ausgegrenzt. Hier gehört es zu meinen Aufgaben, meinen Schützling in der Klasse bzw. in der Schule zu integrieren. Dabei versuche ich dem Kind das Gefühl zu geben, dass ich immer für ihn da bin, ohne ihn aber einzuengen. Das beste Beispiel dafür ist die Pause: ich bin in jeder Pause mit auf dem Schulhof und beobachte meinen Schützling aus der Ferne. Bei Bedarf kann ich einschreiten, aber das Ziel ist, dass er mit seinen Mitschülern spielt und Spaß hat.

Welche Herausforderungen gibt es und wie löse ich sie?

Die 1. Herausforderung war, eine Beziehung zu dem Kind, aber auch zu den Eltern aufzubauen. Das hat AssistenzUp sehr gut gelöst, indem vor Schulbeginn ein bzw. zwei Treffen vereinbart wurden und wir uns alle auf einem Spielplatz getroffen haben. Ich konnte meinen Schützling quasi beim Spielen kennenlernen und es gab auch genug Gelegenheit mit den Eltern ins Gespräch zu kommen. Ich bin ganz unvoreingenommen an die Sache rangegangen und konnte schnell das Vertrauen des Kindes und der Eltern gewinnen. Wir waren uns auf Anhieb sympathisch und auch das ist ein wichtiger Punkt, denn wir tauschen uns regelmäßig aus, meistens über Telefonate. Wenn Dinge vorgefallen sind, dann bespreche ich das mit den Eltern und so kann ich bestimmte Situationen oft besser einschätzen und
entsprechend eingreifen und handeln.

Die 2. Herausforderung war unsere „Einschulung“. Sowohl für meinen Schützling, als auch für mich war alles neu und wir mussten uns erstmal finden. Für mich galt es, auch eine Beziehung zur Klassenleitung aufzubauen, da wir ja nun auch zusammen arbeiten müssen. Aber das ging ganz schnell, dank der offenen Art der Klassenleitung. Mittlerweile unterstütze ich sie in der Klasse, sofern mein Schützling dies zulässt.

Die 3. Herausforderung habe ich eigentlich jeden Tag: denn ich weiß nie was auf mich zukommt. Und das macht es so spannend und es kann gar nicht langweilig werden. Es gibt Tage, da passiert nichts, dann hat mein Schützling gute Tage und kommt ohne große Hilfe aus, da reicht es einfach da zu sein. Ich helfe dann gerne in der ganzen Klasse, denn alle Kinder kennen mich von der ersten Minute an und für sie ist es völlig normal, dass ich da bin und auch sie unterstütze. Aber dann gibt es auch Tage, wo ich sehr gefordert bin, um den Schultag für meinen Schützling gut erträglich zu machen. Da müssen Tränen getrocknet oder Machtwörter gesprochen werden. Oft ist Fingerspitzengefühl gefragt, um eine Situation nicht eskalieren zu lassen. Und gerade in solchen Situationen zeigt sich wie wichtig es ist, ein vertrauensvolles Verhältnis zu seinem Schützling zu haben, denn nur wenn er mich als Partner sieht, als jemand dem er Vertrauen kann, funktioniert die Deeskalation.

 

Warum mache ich das?     

… weil es ein tolles Gefühl ist, einen kleinen Menschen ein Stück in seinem Leben begleiten zu dürfen und ihm zu helfen, zumindest in der Schule, irgendwann ein selbstbestimmtes Leben führen zu können.
… wir versuchen den Kindern Flügel zu verleihen, ihnen zu zeigen, dass sie durch unsere Anwesenheit und Hilfe auch den Schulalltag meistern können.

 

Warum habe ich mich für AssistenzUp entschieden?

AssistenzUp wurde mir von meinem Schwager empfohlen, der ebenfalls als Schulbegleiter arbeitet. Nach meiner Anfrage bekam ich sehr schnell Antwort und kurze Zeit später fand das Bewerbungsgespräch statt. Mir hat sehr imponiert, dass so junge Leute sich einem so wichtigen und immer stärker aufkommenden Thema annehmen und damit vielen Familien helfen können.
Durch ihre lockere, jugendliche, aber dennoch sehr professionelle Art, haben sie es mir leicht gemacht, mich für dieses Unternehmen zu entscheiden. Man wird hier von allen ganz herzlich aufgenommen. Ich habe immer einen Ansprechpartner für organisatorische Fragen, aber auch, wenn es mal nicht so gut gelaufen ist, ist immer jemand da, der mich berät, unterstützt und wieder aufbaut. Das schätze ich sehr. Zwischendurch kommt mein Betreuer auch mal für einen Tag an die Schule und guckt sich meine Arbeit an. Auch das habe ich bis jetzt als sehr hilfreich empfunden, denn nur so kann man sich wirkliche in Bild von der Lage vor Ort machen. Ich freue mich auf noch hoffentlich eine lange und spannende Zeit mit AssistenzUp!